Testzentren warten auf ihr Geld
- ah0193
- 22. Mai 2021
- 2 Min. Lesezeit
CDU bittet Landrat um Unterstützung bei der Kassenärztlichen Vereinigung
Es wird allerorten auf das Coronavirus getestet. Neben vielen Hilfsorganisationen haben sich auch private Anbieter aufgemacht und binnen kürzester Zeit mehrere akkreditierte Testzentren in Friesland aufgebaut. Und weitgehend funktioniert das sehr gut. Doch nun gibt es Unmut. Denn offenbar stocken die Zahlungen für die Tests. Verantwortlich dafür zeichnet die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachen.

„Wir haben Hinweise sowohl von privatwirtschaftlichen Anbietern wie auch von Hilfsorganisationen erhalten, dass bislang noch keine Zahlungen für die erbrachten Tests seitens der KVN erfolgt sind“, erklärt der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Dirk Zillmer, in einer Pressemitteilung. Auf der anderen Seite beliefen sich die Auslagen für die Beschaffung der Testmaterialien sowie der Personal- und weiterer Sachkosten bei einigen Anbietern in einem sechsstelligen Bereich. „Wir sollten alle sehr froh darüber sein, dass sowohl die Hilfsorganisationen wie auch private Unternehmen mit viel Kreativität und Engagement in Friesland schnell eine gute Infrastruktur für die erforderlichen Coronatests aufgebaut haben. Das schaffe mehr Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger. Doch müssen die Betreiber, die in Vorleistung gegangen sind, nun auch bezahlt werden. Die bereits auf gelaufenen Kosten werden seit März teilweise von den Anbietern vorfinanziert. Das ist nicht akzeptabel“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Axel Homfeldt.
Nach der CDU vorliegenden Informationen sollen die voraussichtlichen Kosten für die Tests bis zum dritten Tag eines Monats seitens der Betreiber eines Testzentrums bei der KVN gemeldet werden, worauf dann am Monatsende die Zahlungen erfolgen sollen. „Das ist ja alles gut und schön. Doch wenn man betrachtet, unter welchem Zeitdruck im März und April die Testzentren aus dem Boden gestampft werden mussten, wäre es hilfreich, etwas unbürokratischer zu arbeiten“, erklärt Homfeldt. So hätte man auch mit zwischenzeitlichen Abschlagszahlungen arbeiten können, um insbesondere auch den privaten Anbietern die Liquidität zu erhalten. Vor diesem Hintergrund bittet die CDU-Fraktion Landrat Sven Ambrosy, mit der KVN Kontakt aufzunehmen, um kurzfristig eine unbürokratische Lösung zu finden.
Ein weiterer Aspekt ist die Frage, wie lange die Testzentren in dem aktuellen Umfang noch gebraucht werden? Offenbar bereite das Land Niedersachsen weitere Lockerungen vor, so dass auch das Testaufkommen sinken dürfte. „Das ist an sich eine positive Entwicklung. Doch auf der anderen Seite brauchen gerade die privatwirtschaftlichen Betreiber von Testzentren eine halbwegs verlässliche Perspektive, wie es denn weitergehen soll“, erklärt Homfeldt. Neben den eingestellten Mitarbeitern seien teilweise Flächen angepachtet und Ausrüstungen beschafft oder geliehen worden. All diese Kosten bergen ein wirtschaftliches Risiko, wenn denn der künftige Bedarf völlig unklar sei. Es wäre zu überlegen, ob den Betreibern ein Mindestbetrieb zugesichert werden könne, damit zumindest die nachgewiesenen Kosten nicht bei den Unternehmen hängenblieben.
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