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Reden kann das Handeln nicht ersetzen

  • ah0193
  • 5. Mai 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Sondersitzung des Kreistages beantragt / Resolution an Land und Bund

"Seit Jahren wird über den Wolf geredet. Aber Reden kann das Handeln nicht ersetzen. Es ist nun Zeit, ein aktives Wolfsmanagement in Friesland und der Region umzusetzen", sagt Kreistagsabgeordneter Axel Homfeldt. Und dazu gehöre es auch, zur Not Wölfe zu erlegen, die den Menschen und den Weidetieren zu nahe kämen.

Gemeinsam mit den Gruppenpartnern hat die CDU jetzt einen Antrag auf eine Sondersitzung des Kreistages gestellt. "Wir wollen, dass sich der Kreistag Friesland endlich klar positioniert und auch unsere lokalen Landtags- und Bundestagsabgeordneten auffordert, die entsprechenden gesetzlichen Regelungen für das aktive Wolfsmanagement endlich zu schaffen und umzusetzen", erklärt Fraktionsvorsitzender Dirk Zillmer. Es könne nicht sein, dass ein Olaf Lies und eine Siemtje Möller vor Ort immer wieder betonten, wie wichtig das Management des Wolfsbestandes sei, in Hannover oder Berlin aber gegenteilig handelten. Es sei ein Witz, gegen einen entsprechenden Antrag der CDU/CSU Bundestragsfraktion zu stimmen, um dann anschließend die Umweltministerin zum Handeln aufzufordern. "Frau Möller ist selbst Teil der Bundesregierung. Da ist dieses Vorgehen schwer nachvollziehbar", so Zillmer.


Folgenden Wortlaut hat die Resolution:

MdB Anne Janssen, Fraktionsvorsitzender Dirk Zillmer, MdL Katharina Jensen, stv. Fraktionsvorsitzender Axel Homfeldt, Kreistagsabgeordnete Melanie Sudholz und Landwirt Jörg Even.


„Der Wolf in der friesischen Kulturlandschaft“


Der Kreistag des Landkreises Friesland teilt die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf die vermehrten Risse von Weidetieren im Landkreis und der Region durch den Wolf. Die zunehmenden Wolfssichtungen auch in bewohnten Gebieten verunsichern die Menschen zusätzlich. Der Kreistag Friesland fordert die Landesregierung wie auch den Bund auf, dafür Sorge zu tragen, dass die anwachsende Wolfspopulation auch in Friesland weder die Weidetierhaltung in Frage stellt noch das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger weiter beeinträchtigt wird.

Konkret fordert der Kreistag Friesland:

1. Aussetzung der ganzjährigen Schonzeit für den Wolf.

2. Aktives und konkretes Wolfsmanagement in unserer Region - und zwar unverzüglich.

3. Schutz der Bevölkerung vor den Wölfen, die sich den Siedlungsbereichen nähern.

4. Ausweitung der Unterstützung der Weidetierhalter in Friesland beim Schutz ihrer Bestände.

5. Unterstützung der Deichschäfereien, die einen wesentlichen Beitrag zum Küstenschutz leisten.


Der Wolf ist im Rahmen der europäischen FFH-Richtlinie streng geschützt, seit Mai 2022 steht er zwar im niedersächsischen Jagdrecht, hat aber eine ganzjährige Schonfrist und ist somit vom Abschuss komplett ausgenommen. Allerdings ist das Großraubtier, das sich auch im Landkreis Friesland immer stärker ausbreitet, zunehmend eine Gefahr für die Weidetierhaltung, die Biodiversität und den Küstenschutz. In vielen Gegenden Deutschlands, so zeigen auch Sichtungen in Friesland (Bsp. Clevernser Schulweg), kommt der Wolf dem Menschen und menschlichen Siedlungen immer näher.

Die Wolfsbestände wachsen derzeit ungebremst – aktuell ist von 1.500 bis 2.700 Tieren in Deutschland auszugehen – und damit steigen auch die Konflikte und Schadensfälle. Viele Menschen erfüllt dies mit Unbehagen und Angst – auch im Landkreis Friesland fühlen sich immer mehr Menschen durch den Wolf bedroht. Rund 3.500 Nutztiere wurden deutschlandweit 2021 vom Wolf getötet. Für den Landkreis Friesland zählt die Landesjägerschaft Niedersachsen, Stichtag 25. April 2023, 10 Übergriffe auf Nutztiere, insgesamt 18 tote Tiere und 5 verletzte Tiere (Wolfsmonitoring: Nutztierschäden in Niedersachsen). Weidetierhalter sind in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht und auch im Bereich Küstenschutz stehen die Schafhalter vor großen Herausforderungen, denn kilometerlange Deiche lassen sich kaum wolfssicher einzäunen, hinzu kommt der große wirtschaftliche und personelle Aufwand für Pflege und Unterhaltung der Zäune. Auch mit dem Tourismus ist das im Grunde unvereinbar.

Der Wolf ist wieder heimisch geworden in Deutschland, daher muss die Bundesregierung den guten Erhaltungszustand des Wolfs nun umgehend feststellen. Die EU hat klargestellt, dass ein regionales Bestandsmanagement des Wolfes nicht an ihr scheitert. Der Umweltminister Meyer ist jetzt aufgefordert, gegenüber Bund und Europa Druck auszuüben, den Erhaltungszustand festzustellen. Denn nur mit einem regional differenzierten aktiven Wolfsmanagement kann ein Miteinander von Mensch, Weidetier und Wolf gelingen.

 
 
 

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CDU Fraktion im Kreistag Friesland

Dirk Zillmer -Vorsitzender-
Hein-Bredendiek-Str. 10
26441 Jever

Tel.: 04461 - 968869

Mail: dirk.zillmer@ewetel.net

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