Den Mülltourismus in Friesland vermeiden

CDU beantragt Änderung der Grünschnittanlieferung im Südkreis

Friesland. Die Diskussion um die Grünschnittanlieferung in der Vareler Deponie schlägt hohe Wellen. Die CDU Kreistagsfraktion räumt ein, dass die gefassten Beschlüsse in den Gremien an der Lebenswirklichkeit der Bürger im Südkreis vorbeigeht. „Wir müssen sehen, dass diese Idee auf dem Papier richtig war, in der Praxis allerdings den Bürgern nicht weiterhilft“, erklärt Fraktionsmitglied Lars Kühne aus Varel. Umso wichtiger sei es jetzt, diesen Beschluss schnell und einfach zu korrigieren. Politik sei kein Selbstzweck, sondern dazu da, das Zusammenleben der Bürgerinnen und Bürger sinnvoll zu gestalten. Daran müssten sich Entscheidungen messen lassen.

Vor diesem Hintergrund, so Claus Eilers aus Zetel, sei die vorgeschlagene Sofortmaßnahme, die Kosten für die Papiersäcke auf 0,70 Euro zu reduzieren, ein richtiger Schritt. „Doch damit lösen wir ja das Grundproblem nicht Und deshalb sollten wir jetzt in einer Übergangszeit die Säcke kostenfrei abgeben“, so Eilers. Ziel müsse es sein, bis zum Beginn des Herbstes eine rechtssichere und bürgerfreundliche Lösung zu finden. „Uns geht es darum, den Mülltourismus durch den gesamten Landkreis zu vermeiden und die illegale Entsorgung in der freien Landschaft zu vermeiden. Wir können die Menschen nicht mit ihrem Grünschnitt quer durch Friesland schicken“, so Eilers. Auch der Vorschlag, auf den kommunalen Bauhöfen Flächen bereitzustellen, wo die Menschen ihren Grünabfall abgeben könnten, sei keine Lösung. „Das greift in die kommunale Selbstverwaltung ein. Das können wir als Kreistag nicht machen und ob die Kommunen das mit machen, wage ich zu bezweifeln“, erklärt Lars Kühne.

Die CDU regt an, dass zu den regulären Öffnungszeiten eine pauschale Anlieferung erfolgen könnte, die einen Waagevorgang hinfällig macht. Dies sollte sich dann auf Zirkawerte stützen, beispielsweise könnten ein Kubikmeter pro Tag und Anlieferung angesetzt werden.

„Uns ist es wichtig, das Problem zeitnah zu lösen. Aus diesem Grund bitten wir die Verwaltung, eine gangbare Lösung erarbeiten und unseren Vorschlag zu prüfen“, so Eilers abschließend.